Prolog
1975
Franz Gernstl, HP Fischer und Willy Frauenknecht gründen eine Männer-WG in der Landwehrstraße 5. Franz Gernstl landet als Hospitant beim Bayerischen Fernsehen.
Franz Gernstl, HP Fischer und Willy Frauenknecht gründen eine Männer-WG in der Landwehrstraße 5. Franz Gernstl landet als Hospitant beim Bayerischen Fernsehen.
Fun Fact
Am Namen der megaherz ist Frank Zappa schuld: Sein Film „200 Motels“ war nicht – wie bisher üblich – auf 35-mm-Film, sondern im neuartigen Video-Format gedreht. Inspiriert durch diesen Film und begeistert von der neuen Technik, legt sich auch HP Fischer eine Video-Kamera zu. Die Frequenz dieser Kameras wird in Megahertz gemessen, daher die Idee für den Firmennamen.
Während eines Roadtrips durch die USA entdecken Franz Gernstl und HP Fischer ihre spätere Lieblingsbeschäftigung: Sie schießen Fotos aus dem fahrenden Auto und stellen fest, dass das ein großartiger Zeitvertreib ist. Fischer meint: „Wäre schön, wenn wir eine Filmkamera dabeihätten und alles filmen könnten.“ Vermutlich ist so der Plan für die späteren Reisereportagen entstanden. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Franz Gernstl und HP Fischer gründen die megaherz als freie und unabhängige Produktionsfirma.
Ihr erster Kunde heißt „König“, Dieter König, und ist BR Redakteur. Er verpasst dem Gernstl-Team einen präzisen Auftrag: „Fahrt mal los und dreht mir was Schönes!“
Für ihre erste Produktion, eine vierteilige Reportage-Reihe für die ARD, reisen Franz Gernstl und Team entlang des 10. Längengrades vom Allgäu bis zur Ostsee. Die Kult-Serie „Gernstl unterwegs“ ist geboren – auch wenn sie zunächst noch anders heißt: „10 Grad östlicher Länge – schnurstracks durch die Republik“.
Das ungewöhnliche Konzept „Rumfahren auf der Suche nach irgendwas“, überzeugt zunächst nicht alle. Doch der Erfolg ihrer filmischen Pfadfinderei gibt dem Gernstl-Team schließlich Recht.
Die ersten vier Filme kommen so gut an, dass der BR vier weitere bestellt. Die megaherz bekommt ihr erstes Büro.
Der Einstieg ins Kinderfernsehen: Der Bayerische Rundfunk erwirbt die Lizenz der Sendung „Dingsda“ und lässt die Zuspieler der ARD-Unterhaltungsshow von der megaherz produzieren. 14 Jahre lang.
Ein Kennenlernen mit Spätfolgen: Für das Magazin „Live aus dem Alabama“ dreht Fidelis Mager mit HP Fischer ein Schauspielerportrait.Während der Dreharbeiten haut die Kofferraumklappe des Kameraautos auf Fidelis’ Hinterkopf. Was beide damals nicht ahnen: Der blutüberströmte Regisseur wird später als Kompagnon in die megaherz einsteigen.
Fidelis Mager war damals Head-Autor der legendären Live-Sendung „Live aus dem Alabama“/“Live aus dem Schlachthof“, die u.a. von Giovanni di Lorenzo, Sandra Maischberger und Günther Jauch moderiert wurde. Mit seiner Firma TEXT+BILD produzierte er außerdem Reportagen und Comedy-Sendungen für ARD, ZDF und ProSieben – schon damals oft in Koproduktion mit megaherz.
Esther Wenger wird Produzentin und geschäftsführende Gesellschafterin der megaherz. Für die Sendung „Dingsda“ interviewt sie innerhalb von zehn Jahren 10.000 Kinder und gestaltet 200 Folgen.
In dieser Zeit entstehen auch das Kindermagazin „Zappzarapp“, die Gameshow „Bayern gewinnt“ sowie „Recht so! Das Fernsehschiedsgericht“.
Die megaherz setzt ihren Erfolgskurs mit neuen Serienkonzepten und neuen Ausspielwegen fort: Es entstehen die Dokumentarfilm-Reihe „Denk ich an Deutschland“ und der erste Kino-Spielfilm der megaherz: Doris Dörries „Erleuchtung garantiert“ mit Uwe Ochsenknecht und Gustav Peter Wöhler.
„Erleuchtung garantiert“ wird mit zwei Bayerischen Filmpreisen geehrt: mit dem Schauspielerpreis für Uwe Ochsenknecht und mit dem Produzentenpreis für die megaherz. Die Sendereihe „Denk ich an Deutschland“ wird mit dem Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Auch die neue Staffel „Gernstl unterwegs“ erhält den renommierten Grimme-Preis.
Die Begründung der Jury:
„In seiner Sendereihe »Gernstl unterwegs« zieht er mit einem kleinen Team, dem Kameramann Hans Peter Fischer und dem Tonmann Stefan Ravasz, um die Grenzen des Freistaats herum und lädt Menschen zum Plaudern ein.
Seine zurückhaltende, stets freundliche und die Grenzen der Achtung wahrende Fragekunst öffnet die Interviewten, und wir erfahren das immer noch Interessanteste, was Menschen zu bieten haben: Geschichten.“
Für die erste Staffel der Sendereihe „Denk ich an Deutschland“ (BR/WDR) arbeitet die megaherz mit fünf renommierten Fiction-Regisseur:innen zusammen und erteilt ihnen einen filmischen Freifahrtschein: Ihr Auftrag lautet, einen Dokumentarfilm über ihre persönliche Sicht auf Deutschland zu drehen. Alles andere überlässt die megaherz der Kreativität von Katja von Garnier, Doris Dörrie, Sherry Horman, Andreas Kleinert und Dominik Graf.
Unter der Regie von Doris Dörrie produziert die megaherz drei Werbespots für das österreichische Frauenministerium. Das Projekt heißt: „Ganze Männer machen halbe-halbe“. Der Ausdruck „halbe-halbe“ ist seither in Österreich Slogan in Fragen der Gleichstellung der Geschlechter.
Esther Wenger verlässt die megaherz, um sich als freischaffende Regisseurin im Fiction-Bereich zu etablieren. In den kommenden Jahren führt sie Regie bei „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „Der Bergdoktor“, „In aller Freundschaft“ u.v.a.
Am 1. April steigt der Journalist Fidelis Mager (früher „Text+Bild“) als Geschäftsführer in die megaherz ein; HP Fischer wird Vollzeit-Kameramann.
Mit „Erleuchtung garantiert“ lanciert die megaherz ihren ersten Kino-Spielfilm. Uwe Ochsenknecht und Gustav Peter Wöhler eher ungewollt zusammen in ein japanisches Zen-Kloster.
Die Highlights der „Nullerjahre“: Die megaherz setzt ihre Erfolgsformate fort und erweitert ihr Portfolio: Sie produziert nun weltweit. Neben erfolgreichen Kinofilmen entstehen neue Serienkonzepte, die sich schnell als Publikumslieblinge etablieren, darunter die Kindersendung „Willi wills wissen“ und die Sendereihe „Landfrauenküche“.
„Das authentische Porträt eines Wahlkämpfers, der einen nahezu aussichtslosen Kampf führt und dabei auch die Maske des ewig freundlichen Kandidaten verliert.
Dresen geht es nicht um Wichmann an sich, sondern um den Typus des Wahlkämpfers. Trotz aller auch intimen Einblicke in das Leben des Kandidaten hat er es meisterlich verstanden, ihn niemals bloßzustellen.
Gerade das macht den Film zu einer desillusionierenden Lektion in Sachen Politik.“
– Associated Press
Während den „Denk ich an Deutschland“-Filmen von Leander Haußmann, Klaus Lemke, Peter Lilienthal, Peter Patzak und Fatih Akin ein Schwerpunkt bei den 35. Internationalen Hofer Filmtagen gewidmet wird, schafft es Andreas Dresens „Herr Wichmann von der CDU“ deutschlandweit auf die Kinoleinwand: In seinem Dokumentarfilm portraitiert Dresen einen jungen Lokalpolitiker, der in der SPD-dominierten Uckermark mit markigen Sprüchen und kostenlosen Kugelschreibern um die Gunst der Wähler:innen kämpft.
Mit dem Imagefilm „Siemens im Senegal“ erschließt die megaherz ein neues Geschäftsfeld: „Corporate Film“. Das visuell opulente Werk von Regisseur Peter Ladkani wird von der ITVA mit der Goldenen Pyramide ausgezeichnet.
Praktisch wöchentlich erscheinen neue Folgen der 25-minütigen Kinderwissens-sendung „Willi wills wissen“. Die megaherz prägt damit eine ganze Dekade von Kindern. Und das Schöne ist: Auch die Eltern schauen gerne mit.
Inzwischen sind die knapp 200 Folgen „Willi wills wissen“ Kult – und vielfach preisgekrönt, u.a. mit dem Sonderpreis EMIL (verliehen von TV Spielfilm), mit dem Bayerischen Fernsehpreis, dem Erich-Kästner-Fernsehpreis, dem Robert-Geisendörfer-Preis, dem Journalistenpreis der Diakonie Baden und Württemberg, dem Cornelius Siegel, dem Silbernen Pferd, dem HEUREKA-Journalisten-preis, dem Sonderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Kinder- und Jugendprogramme im Rahmen der Grimme-Preisverleihung.
Seit 1983 ist Regisseur und megaherz-Gründer Franz X. Gernstl mit einem VW-Bus quer durch Deutschland unterwegs. Unter dem Titel „Gernstls Reisen“ fasst er die besten Momente aus seinem über 20 Jahre umfassenden Archiv zu einem Film zusammen. Das Roadmovie handelt von seiner unermüdlichen Suche nach Menschen, die wissen, wie man richtig lebt.
In einer Filmkritik heißt es:
„Drei Freunde reisen in einem VW-Bus durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und Südtirol. Der eine hat eine Kamera, der zweite ein Mikrophon und der dritte das Talent, schlicht zuzuhören. Ihren Zielen begegnen sie unterwegs meist zufällig: Menschen.Keine bestimmten, keine berühmten, keine berüchtigten, sondern schlicht jene Menschen, die ein wenig oder auch mehr davon erzählen, was sie treiben und was sie umtreibt. Und beizeiten blitzt etwas von dem durch, was allgemein als Glück bezeichnet wird.“
Mit über 200 Sendungen der beliebten Kinder-Serie „Willi wills wissen“ und ihren Spin offs prägt die megaherz eine ganze Generation von jungen Fernsehzuschauern.
Aus der „Landfrauenküche“ entwickelt die megaherz maßgeschneiderte Sendereihen für NDR, WDR („Land & Lecker“, „Von und zu lecker“, „Bunt und Lecker“, „Lecker an Bord“) und SWR („Lecker aufs Land“, „Mein leckerer Garten“) und etabliert eine ganze „Lecker-Welt“, die den Sendern seit über 10 Jahren hohe Einschaltquoten und begeisterte Zuschauer:innen garantiert.
Die Anzahl der megaherzen wächst, daher braucht es neben neuen Büros auch dringend mehr Platz für weitere Schneideräume, die hauseigene Design-Abteilung und Colour Grading. Im Juni 2014 bezieht die megaherz die frisch renovierten Büroräume in Unterföhring, fast zeitgleich gründet sie eine Dependance in Köln.
Natürlich ist auch Franz Gernstl weiter unterwegs: Er tourt durch die bayerischen Regierungsbezirke, reist einmal rund um Deutschland, nach Griechenland, Israel und in die USA, unternimmt kulinarische Ermittlungen auf Mallorca und in Schweden.
Für drei Staffeln„Weinwunder Deutschland“ (BR) reist Stuart Pigott, einer der führenden Weinjournalisten des Landes, zu den vielversprechendsten Winzern der Republik, darunter auch: Günther Jauch.
Im Auftrag von SuperRTL produziert die megaherz ab 2012 über 80 Kinder-Fernseh-sendungen der Serien „Vollgas zurück“, „Einfach tierisch“ und „Tierisch unterwegs“.
In seiner Zeit als Student für Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München dreht Jonas Gernstl seinen ersten Kino-Dokumentarfilm „Guerilla Köche“. Der kulinarische Roadtrip durch Asien feiert Premiere auf dem Münchner Filmfest.
Mit „Es werde Stadt! 50 Jahre Grimme-Preis in Marl“ (BR) co-produziert die megaherz einen filmischen Essay zum Zustand des Fernsehens in Deutschland. Regie führt der zehnfache Grimme-Preisträger Dominik Graf.
Im selben Jahr schickt megaherz 450 Leute und 100 Teams durch ganz Bayern um das Bundesland komplett abzubilden. 24h Bayern beschert dem Bayerischen Fernsehen ein Jahr später den höchsten Tagesmarktanteil in der Sendergeschichte.
Oliver Gernstl wird Geschäftsführer – nachdem
er seinen ersten Job für die megaherz bereits 1992 hatte: Model für die megaherzlichen Weihnachtskarten
Soweit die Vergangenheit. Details zu unseren aktuellen Produktionen gibt’s hier.